Phago´s Bogen ist weit gespannt, trotz seiner jungen Jahre. Er reicht von deutschen und türkischen Landschaftsbildern in Cezannehafter Helligkeit über Porträts - zum Beispiel von seinem geistlichen Lehrer Imam Razvi - bis hin zu großen theologisch-philosophischen Entwürfen. Bemerkenswert für einen Künstler orientalischer Herkunft ist nicht zuletzt, daß er auch seine persönlichen Lebensumstände und sein Privatleben in die Thematik seines Werkes einbezieht. Das gilt vor allem für sein Bild von der„ Walnuß": Die Großmutter überreicht der Frau des Malers eine Nuß, die sie selber geknackt hat. Das Gewand der Großmutter ist erdfarben, doch um ihr Gesicht herum leuchtet es gelb und golden fast wie auf einer Ikone. Die Frau des Künstlers ist in ein sanftes Grün getaucht, die Symbolfarbe für die Fruchtbarkeit des irdischen Lebens wie für das Paradies. Aber die Symbole und Bedeutungen überfrachten das Bild nicht, sie drängen sich nicht auf, sie bleiben im Hintergrund und nehmen der Darstellung nichts von ihrer Unmittelbarkeit.